Wiegenlied.
(veröffentlicht in „Die Storis der Stori vom Goggolori“)
Liebling, weine nun nicht mehr,
bete stumm dein Nachtgebet.
Durch die Himmel geht der Herr,
kehrt hinaus den Wolkenteer
und es qualmet, wo er geht.
Vater Rhein schnürt seine Landschaft.
In der Strenge seines Tuns
krümmt sich lieblich die Verwandtschaft
und verwünscht, was seine Hand schafft.
Keine Angst, du bist bei uns.
Süß verblutend auf dem Rhein
strömt der Abend Richtung Nacht.
An den Burgen spielt der Schein,
spielt von unten am Gestein.
Und die Wälder glimmen sacht.
Jeder Segenswunsch gilt dir.
Lass die Wogen ruhig peitschen.
Dein Befinden im Visier
sind doch Kahn und Wellen hier,
dich ins Träumeland zu heitschen.
Keine Stürme und Sirenen
machen unsern Kurs gefährlich.
Sieh die Nacht am Felsen lehnen,
hör die alten Drachen gähnen,
schlaf, mein Liebling, schlafe herrlich.