Die Roseninsel.

(veröffentlicht in „Des Königs feuchte Jungfer Tod“)

 

 

Zwei Königskinder, in Lieb’ verbunden,
zwischen Berg und Feldafing,
haben kein’ Steg zunander gefunden,
hutschi heia, zunander gefunden.


Nicht Vater und Mutter oder Kahn,
zwischen Berg und Feldafing,
gewährten ihnen, sich zu umfahn,
hutschi heia, zu umfahn.


Sie flohen unter Mondens Scheibe,
zwischen Berg und Feldafing,
teilten die Wogen mit dem Leibe,
hutschi heia, mit dem Leibe.


Ein Engel hieß sie Land erreichen,
zwischen Berg und Feldafing,
sie herzten einander ohnegleichen,
hutschi heia, ohnegleichen.


Sowie sie aber die Zähren verwischen,
zwischen Berg und Feldafing,
sie werden zu Blüten und Dornenbüschen,
hutschi heia, Dornenbüschen.


Bis zum Morgen stehn sie und kosen,
zwischen Berg und Feldafing,
auf jener Insel voller Rosen,
hutschi heia, voller Rosen.


Er sagt Lebwohl, sie senkt die Lider,
zwischen Berg und Feldafing,
und sinken in die Fluten nieder,
hutschi heia, Fluten nieder.

Suche, mein Schatz, mich in der Not,
zwischen Berg und Feldafing,
in diesem Haine flammendrot,
hutschi heia, flammendrot.